Die Frage heute:



Muss man heute "die Ware Weihnacht" statt die "wahre Weihnacht" sagen ?


Inge
Ich glaube, dass es in vielen Familien heute tatsächlich leider so ist.
Da türmen sich Berge von Geschenken unterm Baum, und die Kinder erhalten so viel,
dass sie nach den Weihnachtstagen nicht mehr wissen, was sie von wem bekommen haben.
Obwohl die Eltern, Großeltern, Paten und Freunde es gut mit ihnen meinen,
sollte man bei aller Schenkerei nicht vergessen, dass der Glaube an das Christkind
als heimlichen Weihnachtslieferant bei jedem Kind früher oder später verlorengeht.
Den Glauben daran, dass es einen Gott gibt, der schenkt und sich dabei an Großzügigkeit nicht übertreffen lässt,
diesen Glauben sollte man seinen Kindern beizeiten lehren.
Nur dann wird es nämlich wahre Weihnacht sein.

Burkhard
Es kommt darauf an, was man daraus macht.
Als wahre Weihnacht genieße ich den Waldspaziergang hinauf zum bewaldeten Hügel
mit Blick auf die Stadt, die langsam ruhiger wird.
Als Ware Weihnacht fallen mir die übervollen Einkaufswagen unangenehm auf.

Karen
In vielen Fällen ist es wohl so - wir selbst bemühen uns zwar,
das ursprüngliche Weihnachtsfest in den Vordergrund zu stellen,
aber gerade die Enkel bekommen in Schule und Kindergarten doch oft die kommerzielle Seite vorgeführt;
da ist es schwer, gegenzusteuern ... aber nicht unmöglich,
denn zum Glück ziehen unsere Söhne am gleichen Strang wie wir.

Karin S.
Finde ich nicht.
Auch wenn so vieles angeboten wird.
Man entscheidet doch selber, was man daraus macht/kauft.

Annemone
Nein. Man kann sich auch gegen den Trend entscheiden.
Die wahre Weihnacht kann für jeden unterschiedlich sein.
Für manche ist ein üppiges Fest das Richtige, der andere sucht eher die Stille.
Der eine geht in die Christmette, der andere hat Dienst im Krankenhaus.
Wahre Weihnacht kann überall zu finden sein, auch im Gefängnis,
mitten unter den Kollegen, in der größten Trauer oder Freude.
Im Nachbarn, den man zufällig trifft oder in einer Begegnung in der Straßenbahn.

Engelbert
Selbstverständlich hängt auch am Fest Weihnachten ein Preisschild dran.
Das gilt zwar für jeden Tag im Jahr, dass nix umsonst ist, aber an Weihnachten
ist das Essen und die Getränke teurer als sonst und die Geschenke kommen hinzu.
Ja, man muss das Fest "die Ware Weihnacht" nennen.
Aber man könnte jetzt diplomatisch sagen, das die Ware Weihnacht
beim Überreichen in den Gesichtern der Kinder die wahre Weihnacht zum Vorschein kommen lässt.
Insgesamt gesehen treten all die Dinge, die umsonst sind, immer mehr in den Hintergrund.
Irgendwann werden Umarmungen für Einsame verkauft.

Philomena
Beide Bezeichnungen haben ihre Berechtigung.
Doch überwiegt für mich und meine Umgebung die "wahre Weihnacht".
Bei den Menschen, die ich kenne, steht als erstes
das Zusammenkommen der Familie und der christliche Impuls im Zentrum.
Für die "Geschäfte" ist Weihnachten eine Ware, die sie über Gebühr vermarkten
nach dem Motto "Mehr, mehr, mehr haben müssen und verkaufen -> großer Gewinn".
Es werden ständig neue "Wünsche" generiert, die keiner braucht und trotzdem gekauft werden.

Birgit (Hildesheimer)
Ja, es ist wohl leider so.
Es ist nur noch ein großes Geschäft.
Kommerz und Konsum.
Alle hetzen und jagen nach Geschenken durch die Stadt.
Keine besinnliche Zeit mehr.
Schade eigentlich.

dieLoewin
"Muss" ist gar nichts – leider gibt es viele Orte und Situationen,
wo "die Ware" im Vordergrund steht und es schwer ist, sich dem zu entziehen.
Aber es gibt auch das Gegenteil, z.B. diesen wunderbaren Adventkalender, wo "das Wahre" lebt.
Es ist auch unsere Entscheidung, welchem Teil wir mehr Raum geben.

Katrin
Wir leben in einem reichen Land voller Überfluss, alles ist immer und überall verfügbar.
Jede Gelegenheit wird genutzt den Konsum anzuheizen!
Wer sich mitreißen lässt - bitte schön.
Ich habe mir wahre Weihnachten bewahrt und bin dankbar dafür!
 
Ingrid/Ile
Oftmals und in bestimmten Bereichen gewiss; zumindest wenn Kaufhäuser von ihren Umsatzzahlen berichten.
Da ist es dann schon eine Katastrophe, wenn es keine Umsatz-Steigerung gab!
Hinzu kommt, dass in vielen Familien der ursprüngliche Gedanke des Weihnachtsfestes verloren gegangen ist,
viele Kinder sind nicht mehr getauft und können mit der Weihnachtsgeschichte nur wenig anfangen.
Untereinander wird dann oftmals nur noch verglichen, wer mehr bekam.
Aber das ist, wie alles im Leben, sehr individuell zu betrachten.

Sr. Maria
Könnte man wohl sagen "Ware Weihnacht"; handelt es sich heutzutage hauptsächlich
um die Geschenke und die wahre Weihnacht kommt echt untern Tisch.
Schade.
Ich weiche diesem Waren-Rummel immer aus.
  
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