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Gebärdensprache bei  Vor der weltweiten Ausnahmesituation beobachtete ich im TV meist amüsiert den kleinen Ausschnitt im Hintergrund, der die Ansprache eines wichtigen Menschen in Gebärdensprache übersetzte. Hier wurde mit beider Hände Arbeit für Gehörlose Sprache sichtbar gemacht. Da es immer mehr Sprachkundige gab, kommunizierte das aktive Fußballvolk nur noch mit vorgehaltener Hand untereinander, sobald eine Kamera eingeschaltet war. Was hat das mit EDEKA zu tun? Ich betrete ausgerüstet mit meinem Kampfwagen und desinfizierten Händen das Geschäft mit Fleischtheke und Käse hinter Glas. Erwartet bei mäßigem Besuch werde ich von einer Gestalt im Schlachtkittel, die ein Schlachtmesser, sowie eine unterdrückte Fröhlichkeit zeigt. Die junge Dame fragt nach meinem Begehr. "Wondehächenkvimaooomarina..." "Sie können ruhig lauter sprechen, oder suchen Sie die Fischabteilung?" Ich wiederhole das Ganze eine Oktave höher und spucke dabei meinen Hustenbonbon in die Maske. Er fällt nicht herunter, da die Maske alles behält, was jemals in ihr war. Jetzt zeigt sie auf die gesamte Auflage von links beginnend und schaut bei jedem Stich mit der Messerspitze auf das, was sie glaubt, was ich haben möchte. Edeka hat mit das größte Fleischsortiment in Deutschland ... ... ich schüttle bis 2,30 m von mir rechts den Kopf, und stoppe mit einem Nicken kurz vor dem Ende des Tresens und ihrer Geduld. Bei den vier nicht marinierten Hähnchenschenkeln, von denen ich vorhabe, sie auf den Rost zu werfen. "Vima", habe ich doch gesagt; mein Gott ist das so schwer? Bevor ich zur Kasse gehe, weiche ich mit jeweiligem Hüftschwung Distanzlosen aus, die mit und ohne Wagen sich mit beschlagenen Brillengläsern durch Regale arbeiten. Mitarbeiter mit Maske klären über Abstandshaltung auf in einer Sprache, die noch der Zertifizierung durch den Duden bedarf. An der Kasse angekommen versuche ich gleich zu Beginn die Zahlung per Kreditkarte deutlich zu machen. Ich nehme einen Geldschein heraus und schüttle mit dem betuchten Haupt. Die Verneinung der Bejahung. Die Frage, ob es denn wieder Toilettenpapier gibt, mache ich mit entsprechenden Bewegungen deutlich, woraufhin sie mir das öffentliche Klo in der Innenstadt empfiehlt. Jetzt warte ich nur noch auf den Abend, wo ich vergesse im Bett die Maske abzunehmen und morgens mit einem klebrigen Hustenbonbon im Kissen aufzuwachen. (c) Burkhard Jysch |