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Du läufst durch einen Park. Es ist ein englischer Landschaftsgarten, wunderbar naturnah gestaltet. In einem düsteren Waldbereich des Parkes steht eine kleine Hütte. Ärmlich. Die Tür geht auf. Wie ... da wohnt jemand ? Es kommt ein kleines älteres Männlein heraus. Mit einem wollenen Gewand. Lange Haare, langer Bart, lange Fingernägel. Er setzt sich auf die Erde. Sitzt einfach nur da. Was ist das für ein Mann ? Was macht er hier ? Dieser Mann ist ... und hiermit ist das letzte Lichtblickrätsel aufgelöst ...  ... ein Dekogegenstand. Er lebt als Zierde in diesem Park. Als kleine Attraktion für Menschen, die vorbeigehen und "guck mal da" rufen. Ein Einsiedler ist er ... ein Eremit. Genau gesagt: ein Schmuckeremit. Es war einmal ein englischer Adeliger ... Charles Hamilton. Exzentrisch wäre noch untertrieben für ihn. Er gestaltete den großen Painshill Park, einer der ersten englischen Landschaftsgärten. Mit Grotte, gotischer Abtei, einem Pantheon, Serpentinenwegen und chinesischen Pavillons. Eines fehlte laut Hamilton ... ein Mensch, der den Park dauerhaft bewohnte, schließlich galt der Park als "begehbares Landschaftsgemälde". Also schaltete Hamilton eine Anzeige und bot jedem 700 Pfund, der bereit war "sieben Jahre in der Eremitage zu bleiben, wo er mit einer Bibel, einer Brille, einer Fußmatte, einem Strohsack als Kissen, einer Sanduhr als Zeitmesser, Wasser als Getränk und Nahrung aus dem Haus versehen werden sollte. Er musste ein wollenes Gewand tragen und durfte sich unter gar keinen Umständen die Haare, den Bart und die Nägel schneiden, nicht jenseits der Parkgrenzen herumstreunen und auch nicht auch nur ein Wort mit dem Diener wechseln." Kost und Logis waren frei, doch das Geld sollte es erst nach Erfüllung des Vertrags geben. Dieser Eremit sollte kein Einzelfall bleiben ... die englische Oberschicht bezahlte im 18. und 19. Jahrhundert (Georgianisches Zeitalter) tatsächlich sogenannte "Schmuckeremiten", die ihre Gärten zieren sollten. Die reichen Parkbesitzer wünschten sich eine Art Robinson Crusoe, der als "Edler Wilder" mit verzotteltem Bart, wallendem Haar und abgerissenen Klamotten durch ihre feine Gartenlandschaft lustwandelt. Es gab auch Männer, die genau diesen "Job" wollten ... eine Anzeige aus dem Jahr 1810: "Ein junger Mann, der sich aus der Welt zurückziehen und als Eremit in einem angenehmen Plätzchen in England leben möchte, ist bereit, sich von jedwedem Ehrenmann anheuern zu lassen, der einen Eremiten begehrt." Zum Weiterlesen: Hier gibt es einen schönen Bericht über diese Eremiten. -- Eure tollen Kommentare in der Rätselrubrik: - Darstellung einer Bibelszene - Nikolaus von der Flüe - Einsiedler - Eremit - Könnte das nicht doch Moses sein, der gerade die 10 Gebote empfangen hat? - Mose vor dem Dornbusch - Geblendet von der Sonne nach langem Aufenthalt im Dunkeln. Es hat wahrscheinlich irgendeinen biblischen Hintergrund. - eine Bibelszene - der Mann hat eine Engelserscheinung. - Mir kam Diogenes in den Sinn, vielleicht ist die Tonne inzwischen überwuchert. - Das ist der Herbst des Lebens und er liest am Sonnenstand ab, ob seine Zeit gekommen ist und der Wechsel von Sommer auf Herbst ansteht. |