Eine Weihnachts-Krippen-Geschichte ...

Lieschen erzählt:

Mein Schwiegersohn kam 1998 in unsere Familie.
An Weihnachten vermisste er seine Familien-Weihnachts-Krippe,
in seiner Familie war es so üblich, in der Adventszeit eine Krippe aufzustellen.

Der älteste Bruder bekam sie von den Eltern vererbt.
Er, als Jüngster ging leer aus.

Bei unserer Familie gab es dieses Ritual nicht.
Meine Tochter hatte aber eine PlayMobil-Krippe für Ihre Tochter gekauft.
Diese wurde dann einige Jahre hergenommen.
Er hat es so hingenommen, aber ich merkte, dass er gerne eine Holzkrippe hätte.

2004 war es dann so weit, ich wollte ihn überraschen
und wollte ihm zu Weihnachten ein Schaf oder Ziege kaufen, so als Anfang dachte ich.

Als ich dann in diesem Geschäft war und meinen Kaufwunsch äußerte,
wurde ich von der geschäftstüchtigen sehr freundlichen Dame eines Besseren belehrt.
Eine Krippe fängt man nie mit Tieren an, meinte sie, sondern immer mit der Heiligen Familie.
Die Tiere und Schäfer, weitere Menschen usw. kauft man dann immer später.
Heißt ... man sammelt sie über die Jahre hinweg.
Es ist eine Pema-Krippe aus Südtirol.

Nun stand ich da, überlegte hin und her,
hatte mit einen Einkauf über 20 -30 € gerechnet,
nun wurde der Betrag 10 x größer.

Ich bin dann wieder raus aus dem Geschäft, kurz über den Weihnachtsmarkt gelaufen,
da gab es auch so was ähnliches, leider nicht so schön.
Also gab ich meinem Herzen einen Ruck, Weihnachtsgeld kam ja auch bald,
auf dem Sparbuch war auch noch was, so wurde diese Hl. Familie gekauft.



Sogar ein Lämmchen gab es noch, weil ich ja das als erstes vorhatte.

Mit sehr leichtem, freudigen Gefühl bin ich mit dem Geschenk nach Haus gefahren,
hatte Mühe, dass ich mich nicht doch bei meiner Tochter verplappere,
so sehr freute ich mich über meinen Entschluss.

Der Hl. Abend kam, die PlayMobil Krippe stand da.
Nach dem Essen wurden die Geschenke verteilt.

Die Augen von meinem Schwiegersohn werde ich nie vergessen, der war so erstaunt und überglücklich.
Sofort stellte er diese Familie auf, die Plastik-Familie kam in die Ecke,
nur die Tiere durften davon noch bleiben.

Alle freuten sich sehr, die Augen leuchteten.
Und mir ging es auch sehr ans Herz, war froh das ich mein Sparbuch etwas geplündert hatte.
So wurde nun jedes Jahr ein oder mehrere Teile gekauft,
im 1. Jahr kam der Stall dazu und paar Hirten mit Schäfchen, Tiere, ein Stern und der Engel.



Dann wurde der Stall zu klein, und mein Schwiegersohn bastelte eine Wiese, er stellte alles auf.
Das geschieht immer am Anfang vom Advent, die Figuren stehen,
dann erst noch etwas weiter weg von der Krippe.
Die stellt er jeden Tag etwas näher hin.



Ganz in der rechten Ecke warten immer die Hl. Drei Könige ...



... die kommen auch langsam näher, sind dann am Drei Hl. Königstag ganz bei der Krippe.

Er verschönerte alles auch noch mit kleinen Steinen,
das hat er aber dann gelassen, als Katzen ins Haus kamen.
Die Zwei dachten, damit könne man spielen, oder auch mal essen.
So gibt es heute nur eine grüne Wiese.

Seit 2019 ist die Krippe fertig und mein Schwiegersohn ein stolzer Besitzer,
der sie jedes Jahr wieder aufleben lässt.
Zur Freude aller.

Und ich bin glücklich, dass ich damals meinen "Sparsamkeitswahn" überwunden hatte,
zur Info: ich bin weder verhungert, noch stehen irgendwelche Rechnungen aus.

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