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8. Juni 2022



(Georgien)

Teil 3



Wir sind auf dem Weg vom Hochkaukasus (Kasbegi) nach Westen, Richtung Kutaissi.

Da kommen wir an diesen Baracken vorbei:



Das ist das Camp der chinesischen Bauarbeiter.
Die bauen dort eine Straße und einen Tunnel ... in Georgien werden alle Straßenprojekte
von Chinesen gebaut und die wohnen im hermetisch abgeriegelten Wohnanlagen.



Chinesische und georgische Schrift nebeneinander.
Die Chinesen haben ein eigenes Betonwerk ... sie gießen Tunnelelemente, die sofort verbaut werden.

Und das ist ...



... nicht irgendein Stau, sondern der Megastau schlechthin.

Es gibt nur einen einzigen Grenzübergang nach Russland
und dieser führt über eine Passstraße in 2400 Metern Höhe.

Über diese Straße müssen alle LKWs, nicht nur aus Georgien,
sondern auch aus Aserbaidschan, Kirgisien, Georgien, Armenien, Türkei, Tadschikistan.

Zu diesem Zeitpunkt war die Grenze aus irgendeinem Grund eine Woche lang geschlossen
und so stauten sich diese LKW über 130 Kilometer (!!!) zurück.


Wir kommen in die Stadt Gori ...



... direkt südlich der umstrittenen Region Südossetien.
Das ist ein Typisches Haus ... hier gibt es vor fast jedem Haus einen
Laubengang mit Wein, zum einen wegen des Schattens (es wird sehr heiß hier)
und natürlich auch wegen der Trauben.

Die folgenden Bilder wollte ich zuerst nicht zeigen,
aber dann habe ich mir gesagt "sie gehören einfach zu dieser Rundreise dazu".


Das nächste Bild ist nicht in wenigen Sätzen zu erklären ...



... warum am georgischen Staatsfeiertag eine Militärausstellung veranstaltet wird.
Gori war damals selbst betroffen, als die Russen einmarschiert waren.

So eine Ausstellung ist nix Besonderes ... sie hat Volksfest-Charakter.

Panzer werden gezeigt und interessiert angeschaut ...



... die jungen Menschen tragen Tracht und stellen sich für ein Gemeinschaftsbild auf.



Georgien ist ein friedliches Land, will das auch bleiben, aber dennoch zeigen,
das es sich auch wehren könnte ... das nächste Bild ist ein besonderes Bild ...



... mitten zwischen den Panzern steht ein Geistlicher mit Kinderwagen.

Auch ein ganz normales Bild ... Georgien ist ein christliches Land
und in der georgischen orthodoxen Religion ist es erlaubt,
dass der Pfarrer heiratet und auch Vater werden kann.

Was zwar auch dazu gehört, ich aber nun wirklich nicht zeige,
sind Bilder aus dem Stalin-Museum ... Stalin war ja Georgier.

Fahren wir einfach weiter in Richtung Westen ...



... an Schafen vorbei zu einer Höhlenstadt.



Wir sind in Uplisziche ... bereits in der Bronzezeit siedelten Menschen auf dem Plateau.
Die Festungsstadt wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet und entwickelte sich
zu einem Handelszentrum an der Seidenstraße mit rund 5.000 Einwohnern.
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung stammt aus dem 1. Jahrhundert.

Das folgende Übersichtsbild der Höhlenstadt ist aus Wikipedia:



Die Stadt ist heute für Touristen geöffnet:



In den Felsen waren Wohnungen ... die letzen Bewohner sind vor 50 Jahren ausgezogen.

Die Wohnhäuser sind aus dem "weichen" Fels herausgeschlagen ...



... haben Säulen und gewölbte Decken.

Aus Wikipedia:

Einige dieser Wohnstätten sind mit einer Decke versehen,
die imitierten Balken eines vermeintlichen Holzdaches und rechtwinklige Balkenlagen zeigen.
Eine andere Gruppe von Höhlenräumen besitzt von ihrem Zugangsbereich
aus Wandflächen mit regelmäßig angeordneten oktogonalen und quadratischen Vertiefungen.
Dieser Zugang war ursprünglich mit einem Giebel verziert.
Diese Strukturen werden in das 3. Jahrhundert datiert und als Architekturzitate römischer Baukunst interpretiert.



Das hier ...



... ist der geheime Ausgang aus der Festung ... der Weg führt an einen Fluss.

Und das hier sind Chinkali ...



... handtellergroße Teigtaschen, die gefüllt sind.

Aus Wikipedia:

Chinkali sind eine georgische Spezialität.
Die gekochten Teigtaschen werden mit verschiedenen Füllungen angeboten, hauptsächlich mit Hackfleisch.
Das Gericht stammt ursprünglich aus dem georgischen Hochgebirge.

Die Füllung: Rinder- oder Schweinehack wird mit Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer und Salz gemischt.
Oft wird frischer Koriander, Petersilie oder Kümmel zugegeben.
Andere Chinkali werden mit Käse und Schmand gefüllt.

Der dünne Teig besteht aus Mehl, Wasser, Salz und evtl. Ei.

Die Füllung wird auf kreisrunde Teigscheiben gegeben, der Teigrand anschließend in Falten gelegt
und über der Füllung geschlossen. Je nach Region haben Chinkali unterschiedlich viele Falten.

Sie werden in Salzwasser gegart und mit zerlassener Butter sowie grobem schwarzem Pfeffer serviert.

Chinkali werden von Hand gegessen.
Dabei greift man zur Spitze der Teigtasche, die kühler ist als der Inhalt.
Man beißt etwas Teig ab und trinkt den Saft aus der Tasche, dann isst man den Rest.
Weil die Spitze hart ist, wird sie nicht mitgegessen, sondern zur Seite gelegt.
Am Ende der Mahlzeit kann gezählt werden, wie viele Teigtaschen jeder Esser geschafft hat.

Nächste Stadt ... wieder viele dieser Laubengänge ...



... und überall am Straßenrand ...



... kann man Hängematten und Hängestühle kaufen ... es gibt da 5 Orte,
in denen tausende dieser Dinger verkauft werden.

Wir sind nun in Kutaissi ... bei der großen Kathedrale ...



... Kutaissi ist die drittgrößte Stadt Georgiens, nach Tiflis und Batumi.

Die Kirche war lange UNSECO-Weltkulturerbe ... aber in dieser Form:



Dann hat die georgische Kirche sich entschlossen, die Kathedrale originalgetreu zu restaurieren ...



... aber dann war sie nicht mehr die gleiche Kathedrale, die damals zum Kulturerbe wurde.
Also wurde sie 2017 von der Weltkulturerbe-Liste gestrichen.

Der große Brunnen von Kutaissi ...



... und das ist kaukasische Architektur:



Hier haben die Häuser fast immer einen Balkon.

Hier bitte mal ...



... auf das große Loch im Vordergrund achten.
Wenn da ein Auto reinfährt, dann ist es kaputt.
Also steckt man zur Warnung einen Holzpfahl mit einem Fähnchen rein.
Wohl dem, der das nicht übersieht.

Denn nur dann geht diese Reise weiter ;)).

(wird fortgesetzt).



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