Bucks Weihnachtsgedanken mit Zufallsworten


Die Zufallsworte diesmal:

Dessert Staub Pianist

Diese Worte müssen in der kleinen Geschichte vorkommen
und es wäre der Wahnsinn, wenn das gelingen würde.

Es hieß: "Morgen kommt der Stäudl", ein ehemaliger Pianist.

Zum Weihnachtsfest soll das alte Klavier noch einmal gestimmt werden.
Schwarz und herausfordernd steht es gleich hinter der Tür der großen Stube,
in der immer die Bescherung stattfindet.

Während alle meine Schulkameraden sich dem Fußball widmeten am Nachmittag,
saß ich neben der betagten Klavierlehrerin, Fräulein Mitterhofer aus Salzburg,
die mir das Klavierspiel beibringen sollte.

Vier verlorene Jahre meines jungen Lebens, vom Opa bezahlt,
versuchte die Arme mir die kleinen Fingerchen in Reihe zu bringen,
um im Advent "Stille Nacht" und "Oh du Fröhliche" einzuüben.

Mein Auftritt vor versammelter Familie, meine Sorge mich zu blamieren,
und nicht fröhlich dabei herüber zu kommen.

Stäudl war längst Witwer, und wurde für seine Dienste zwar mit Geld entschädigt,
aber auch indem er zum Nachmittags Kaffee mit Streuselkuchen und Dessert eingeladen war,
nachdem sich der Staub des aufgeschlagenen Deckels des Klaviers gelegt hatte.

Ich sag's mal so, sie sangen später alle laut mit,
ein Klavier ist ja auch nur ein Begleitinstrument.

[ Burkhard Jysch ]

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