Weihnachtserinnerungen
Anni1956 erzählt:
Als Kinder (geb. 1956 und
1958) war es immer eine erwartungsvolle Zeit.
Mein Vater war Fernmeldetechniker bei der Post und wir hatten das Glück,
eine neue Zwei-Zimmer Postwohnung mit Bad zu haben.
Badeofen wurde mit Klütten (Braunkohlepresslinge) beheizt und in der
Küche
stand auch ein großer Kohleofen, mit dem geheizt und gekocht wurde.
Mein Vater hatte ein Auto und wir fuhren samstags zum Kaufhof in Köln,
das Parkhaus war schon ein Erlebnis für sich mit der Wendelauffahrt.
Dann ging es in die Lebensmittelabteilung und es wurden Apfelsinen und
Ananas und Kokosnuss gekauft,
da erinnere ich mich besonders dran, denn das Öffnen der Kokosnuss zu
Hause
im Badezimmer war ein Erlebnis, mit Hammer!
Auch gab es in einem der Kaufhäuser (Hertie, Karstadt oder Kaufhof)
einen Nikolaus, zu dem wir durften.
Das hat uns sehr beeindruckt.
Es gab Papieradventskalender mit Glitzer, und meine Schwester und ich
spielten damit,
in dem wir zählten, wer mehr Engel, Tiere, Kinder darauf hatte.
Diese Kalender waren sehr schön, viel schöner als heute
diese überladenen für alles mögliche Kalender.
Auch haben wir noch mit Papierpuppen mit Ausschneidebögen für die
Kleider gespielt,
leider gibt es sowas nicht mehr.
Wir haben Flöte geübt und Gedicht gelernt für den Nikolaus,
der zu uns kam (meine Mutter), die hat mir damals richtig Angst gemacht,
so dass ich mich hinter einem Sessel versteckt habe.
Der Weihnachtsbaum wurde erst an Heilig Abend aufgestellt und geschmückt
und wir durften erst ins Wohnzimmer hinein, wenn das Christkind da
gewesen war.
Mein Opa war sehr musikalisch und spielte Quetsch (Akkordeon) und
natürlich auch Weihnachtslieder,
aber am liebsten Karnevalslieder, ne eschte Kölsche halt.
Und am Baum war viel Lametta, was gebügelt wurde!
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Bei meinen eigenen Kindern (geb. ´83, ´87, ´90) da war die Adventszeit
immer sehr schön ... an Nikolaus immer mit Singen und Gedichte aufsagen.
Im Advent wurden auch Plätzchen gebacken, dekoriert, es gab
Schokokalender.
Wir haben in einem Haus gewohnt und die Terrasse am Wohnzimmer
lag etwas tiefer und wenn es gefroren hat, habe ich mit der Gießkanne
Wasser verteilt,
bis eine Eisfläche da war und die Kinder Schlittschuhlaufen konnten.
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