Bucks Weihnachtsgedanken mit Zufallsworten


Die Zufallsworte diesmal:

Kartoffel Krippe Nagel

Diese Worte müssen in der kleinen Geschichte vorkommen
und es wäre der Wahnsinn, wenn das gelingen würde.

Der Laden war neu.
Direkt in bester Lage am schönen Marktplatz standen gepuderte kleine Weihnachtsbäume davor,
gleich am Eingang hinter der Tür die ersten Weihnachtssterne in Rot und Weiß,
und überhaupt war alles im kleinen Lädchen ganz auf das Fest ausgerichtet,
das in wenigen Tagen seinen Höhepunkt erreichen sollte.

Angelockt von soviel Neu schoben wir uns an den Personen vorbei
und beobachteten die Verkäuferin auf einer Stehleiter,
wie sie mit einem Nagel an der hohen Decke die Schnur
für einen Stern von Bethlehem anzubringen gedachte.

Angetan von soviel Weihnacht gab es etwas, das unsere Aufmerksamkeit erregte.
Ganz ohne Krippe standen Maria und Josef unter dem Dach eines Stalles,
auf dem nackten Boden lag etwas wie eine Kartoffel, welche das Jesuskind sein sollte.

Besorgt blickten die Eltern herab aufs Kind, und alles war
von einer derart ergreifenden Einfachheit, dass wir wissen wollten,
was es kosten würde.

Meine Frau nahm das Ganze aus dem Regal und drehte es so lange,
bis die heilige Familie mit einem hörbaren Geräusch aus dem Stall fiel.

Der Preis klebte übrigens rechts hinten, die mittlerweile sechsteilige Maria
in ihrem Gipskleid als einzige Verletzte 23,90 Euro,
und wir hatten es auf der Quittung beim Notkauf schriftlich.

Weihnacht ist doch das Fest der Liebe, und mit Uhu auch der haltbaren Verbundenheit.

[ Burkhard Jysch ]

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