Weihnachtserinnerungen


Gudrun aus der Oberlausitz
erzählt:

 Was in all den Jahren gleich geblieben ist,
ist das Schmücken des Weihnachtsbaumes am Vormittag des 24. Dezember.
Der Baum steht in dem (von meinem Mann) selbst geschmiedeten Baumständer
und wurde/wird bei Weihnachtmusik gemeinsam geschmückt
- anfangs nur von uns Eltern, später meist vom Vater mit den drei Söhnen, inzwischen wieder von uns allein.

Der Herr des Hauses setzt stets die Lichterkette auf und dann kommen mal bunte Glaskugeln,
mal Holzkugeln, mal Strohsterne, mal Holzkreise und -sterne mit ausgebrannten Motiven an den Baum.
Jedes Mal kommt eine andere Kombi dran.
So sieht der Weihnachtsbaum jedes Jahr etwas anders aus.

Auch gleich geblieben ist der Besuch der Christmette mit dem Krippenspiel.
Mein Mann hat viele Jahre mitgespielt, dann waren die Söhne mit dabei,
dieses Jahr ist der Mann mal wieder gefragt.

Danach gab es früher zu Hause stets Abendbrot mit anschließender Bescherung.
Meist lagen die Geschenke einfach unterm Baum.
Doch ab und zu lief es etwas anders ab.

Da war z. B. das Weihnachtsfest Anfang der 2000er.
Der Große war noch 4, der Kleine gerade 3 geworden.
Mein Mann kam auf die Idee als Weihnachtsmann verkleidet die Geschenke zu bringen.
Die Videokamera im Anschlag warteten die 2 Jungs und ich darauf, dass es klopft.

Der Große und der Kleine gingen gemeinsam zur Tür und öffneten diese.
Draußen stand ein Mann mit rotem Mantel, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen
und sagte mit tiefer(gelegter) Stimme freundlich:
"Guten Abend, liebe Kinder. Wisst ihr denn, wer ich bin?"

Mutig antwortete der Große: "Du bist der Weihnachtsmann."
Dieser wollte das gerade bejahen, als der Nachsatz des kleinen Kerls folgte:
"... aber eigentlich bist du der Vati."
An dieser Stelle endet die Videoaufzeichnung, da sowohl Vater als auch Mutter
in großes Gelächter ausbrachen, ihre Söhne in den Arm nahmen
und WeihnachtmannVati vollendete die Bescherung.

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