Spontangeschichte
(gestern Abend geschrieben ... mal ohne Zufallswort)
Seit dem 1. Advent hing ein
Zettel am Dorfgemeinschaftshaus
"Heilig-Abend-Feier am 24. Dezember ab 16 Uhr
für alle, die alleine oder einsam sind".
Sonst stand nichts auf dem Zettel.
Sonst las man auch nirgends etwas, weder im Amtsblatt,
noch in der Zeitung, auch nicht im Kirchenblatt.
Der Grund war, dass es welche gab, die sagten
"da müssen wir Werbung dafür machen,
damit das alle wissen" und andere "bloß nicht,
dann kommen doppelt so viele Leute wie Platz ist".
Also hing man nur diesen unscheinbaren Zettel an die Tür,
mit einem leisen Bangen im Hinterkopf,
dass es dann möglicherweise ziemlich leer sein wird am Heiligen Abend.
Doch man tat so, als kämen viele,
bereitete alles vor, schmückte die Tische,
verschwand dann wieder ... und um 15.30 Uhr
wurde die Tür aufgeschlossen.
Die Helfer ließen sich nicht blicken ...
... und kamen dann geschlossen um 16.20 Uhr ins Gemeinschaftshaus.
Und ... kaum zu glauben ... alle Stühle waren belegt,
ja, man musste sogar noch ein paar zusätzliche Stühle besorgen.
Die Botschaft des kleinen unscheinbaren Zettels
fand so viele offene Herzen, nicht nur die, die selbst alleine oder einsam sind,
kamen,
nein, auch einige, die einfach diesen Menschen ein wenig Gesellschaft leisten
wollten.
Es sollte ein ganz besonderer Abend werden ...
... aus dem Treffen "für alle, die alleine oder einsam sind",
wurde ein Treffen, bei dem keiner mehr alleine oder einsam war.
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