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3. Juni 2025


Findet ihr es nicht auch schade,
dass das alles so schnell geht.
Tulpen, Obstbäume, Rapsfelder, Flieder ... alles schon verblüht.
Man würde gerne diese Zeit im Frühling langsamer laufen lassen
um das viel intensiver und bewusster zu erleben ...

... doch so läuft man am Vorgarten vorbei und ... upps, schon verblüht.
Ja, ich weiß, dafür blüht etwas neues.

Und man hat heute die Möglichkeit, mit Margot zusammen
eine kleine Fahrrad-Zeitreise zu machen.

Wir reisen gute 6 Wochen in die Vergangenheit.
Damals, als die Obstblüten und der Raps ...

... aber erstmal: wo sind wir ?

Im Rhein-Sieg-Kreis.
Südlich von Bonn.
Wir starten in Birresdorf.



Die Zeitreise beginnt nun ... 6 Wochen zurück ... wir schließen die Augen ...



... und wenn wir sie öffnen, dann blühen die Apfelbäume wieder.
Und wir sehen über uns den Himmel.
Den Plastikhimmel.

Den man aber öffnen kann ...



... und dann wirds so wunderbar blau da oben.

Das kann dann nur ein wunderbarer Frühlingstag werden ...



... mit dem Segen von oben, denn wir kommen an einem Wegekreuz vorbei.

Ein paar Kilometer weiter ... wir sind ja mit dem Fahrrad unterwegs ...

... einfach so vorstellen, dass Margot vorneweg fährt
und wir alle hinterher ... so ne richtig schöne Fahrradkolonne ...

... also ... ein paar Kilometer weiter ...



... wechselt die Blütenfarbe von weiß nach gelb.
Dieser Duft ... im Frühjahr, während der Blütezeit, verbreitet der Raps
einen intensiven, leicht süßlichen Duft, der an Honig erinnert.

Wir kommen an der Kapelle von Klein Villip vorbei.



Zu dieser Kapelle gibt es etwas zu erzählen:

Erbaut im Jahre 1823 ... gestiftet von einem Johann Peter Wilms.
Leider gab der gute Stifter kein Geld für die Unterhaltung der Kapelle mit.
Ein hartes Los für die Menschen in Klein Villip, die sehr arm waren.

Die Kapelle war unendlich bedeutsam für diese Menschen und als der Pfarrer von Adendorf
diesen Menschen eine Madonna aus dem Bestand seiner Pfarrkirche schenkte,
hatte die kleine Gemeinde ihren geliebten Dorfmittelpunkt.
Hier wurden Sorgen und Nöte anvertraut, hier gebetet und Trost gesucht.

Aber der Zahn der Zeit machte die Kapelle nicht besser,
um die Jahrhundertwende (1900) wurde der Zustand der Kapelle als "erbärmlich" beschrieben.

Mitte der 20er Jahre hatten die Menschen Angst,
das der Madonna etwas geschieht, weil die Kirche immer baufälliger wurde.

Man überlegte kurz, die Madonna zu verkaufen, um mit diesem Geld
die Kapelle zu sanieren ... aber das brachten die Menschen dann doch nicht übers Herz
und die Madonna wieder zurück in die Adendorfer Pfarrkiche.

Stattdessen startete man eine Spenden-Aktion ... und da kamen 1260 Mark zusammen.
Viel Geld, aber nicht genug für eine grundlegende Sanierung.
Also besserte man nur hier, da und dort etwas aus ... beseitigte 1938
das kaputte Fachwerk und ersetzte es durch ein Schwemmsteinmauerwerk.

1965 war dann Schicht im Schacht ... die Gemeinde
musste die Kapelle aus Sicherheitsgründen schließen.

Dann kam der Landeskonservator und bescheinigte der Kapelle
eine "historische Wertlosigkeit" ... so kanns gehen.
Und so verschwand diese kleine ehemals so geliebte Kapelle.

Bis im Jahr 2000 eine Handvoll Christen den gemeinnützigen Verein
"Verein zur Wiedererrichtung der Kapelle in Klein Villip" gegründet haben.

Und sie schafften das Unglaubliche ... ganz ohne öffentliche Mittel,
nur mit Spenden, Patenschaften, mit Handwerkern, die umsonst
oder zum Selbstkostenpreis arbeiteten ... wurde innerhalb von 10 Jahren
eine Kopie des alten Kapellchens neu erbaut.
Am 22. August 2010 wurde es von Abt Benedikt aus Maria Laach eingesegnet
und unter das Patrozinium der Maria Königin gestellt.



Seit 2010 kann in der Marienkapelle in Klein Villip auch geheiratet werden.

Das alles habe ich, der Engelbert, gerade ... es ist jetzt Montag Abend 23 Uhr,
in Erfahrung gebracht und niedergeschrieben ... seit dem ich weiß,
wie die Kapelle heißt und wo sie zu finden ist.
Und während ich das hier zusammenstelle und das Kalenderblatt
überraschenderweise immer länger wird, sitzen Margot und Mann
gemütlich in Meran und machen Urlaub ... so kanns gehen :).

Wusste ja heute Mittag nicht, als ich mich für dieses KB entschieden hatte,
noch nicht, dass die beiden gerade die Südtiroler Sonne genießen.

Zurück aufs Fahrrad ...



... wir fahren einem Ufo entgegen.

Wassndas ?



Ein Golfball ?

Sind wir auf 5 Millimeter geschrumpft der Golfball hat Normalgröße ?
Liebling, ich habe die Seelenfärbler geschrumpft ?

Aber vielleicht ist auch der Golfball riesengroß und etwas ganz anderes als ein Sportgerät ?

Ja, genau so ist es ...



... das ist das "Radom" vom Wachtberg.

Das ist eine Radarkuppel, die Umhüllung dient als Wetterschutzhülle der Radaranlage.
54 Meter hoch, 47 Meter Durchmesser.
Innen ein dreh- und schwenkbarer Parabolspiegel,
der 240 Tonnen wiegt und einen Durchmesser von 34 Metern hat.
Innerhalb von nur 15 Sekunden kann er vollständig gedreht werden.

Früher diente die Radaranlage (1970 in Betrieb genommen) militärischen Zwecken.

Heute ist sie ein Weltraumbeobachtungs- und Forschungsradar des Fraunhofer Institutes.

Ich ergänze noch ein Bild ... die gesamte Anlage ...



... das ist ein Bild von 2009, damals war die Hülle noch "leicht schmutzig".
2014 wurde sie dann komplett erneuert und ist nun wieder sauber ;).
Ich sag ja immer "neu kaufen, wenn schmutzig" *gg*.

So ... es ist jetzt 23.29 Uhr ... und ich sitze immer noch an diesem Kalenderblatt.
Um 21.20 Uhr hatte ich damit angefangen.
Okay, zwischendurch hatte ich ne Kleinigkeit gegessen.
Aber 1 1/2 Stunden sind es dann doch geworden bis jetzt.
Hätte ich selbst nicht gedacht ... Margot hatte mir ja nur die Bilder
mit jeweils einem Satz geschickt und ich wollte eigentlich nur die Bilder zeigen ...

... doch dann mal schauen, ob ich weitere Infos dazu finde
und dann noch da und dort gucken und recherchieren.

Und auch zum Schluss mal schauen ...

was gibt es denn noch zu sehen in Fahrrad-Erreichweite ?

Der Haribo-Lagerverkauf vielleicht ?
Hmm ... vielleicht doch etwas Schöneres fürs Foto ?

Vielleicht das ... hey ... da gibt es ja eine Burg ...



... mit Wasser drumherum.

Da war Margot bei ihrer Fahrradtour zwar nicht,
aber ich glaube, ich schicke sie da mal hin ... denn das
ist die Burg Gudenau und die sieht richtig gut aus.

April 2011 von oben:



So schön ... und so schön grün.

Aaaber ... September 2018 von oben ...



... da ist die Dürre über den Schlosspark hergefallen.

Da muss Margot wirklich mal vorbeifahren und gucken,
wie das jetzt dort aussieht.
Am besten eine Drohne mitnehmen ;).

Das Schloss selbst sah 2006 so aus:





So ... ich guck jetzt nicht mehr, ob ich etwas ergänzen kann.

Wir waren ja heute schon bei den Apfelblüten, dem Raps, der Kapelle,
dem Golfball und jetzt beim Schloss ... wir haben viel gesehen und erlebt.

Wir dürfen jetzt von den Rädern absteigen
und ins Café gehen ... oder so :)).



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