Fotos:
Nikater, Käthe und Bernd Limburg, Bielibob,
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Gestern Teil 1 ... heute geht es weiter mit den Postgebäuden in Nordrhein-Westfalen ... Teil 2. ![]() Ja, ich weiß, da steht Apotheke drauf und nicht Post. Aber hier war die erste Post von Oerlinghausen drin. Sehr interessante Geschichte von damals: Die Eröffnung der ersten Oerlinghauser Apotheke fand 1831 statt. Der Apotheker Friedrich Ernst Melm stammte aus Bremen, wo seine Familie seit 1703 eine Apotheke führte. Da er als zuverlässiger und fleißiger Mann bekannt war, bekam er 1840 von Thurn und Taxis den Titel eines Postexpeditors verliehen. Er hatte jetzt zusätzlich den gesamten Oerlinghauser Postverkehr zu regeln. Zu diesem Zweck ließ er 1857 einen Anbau errichten und stellte weiteres Personal ein. Der gesamte rechte Flügel seines Hauses diente dem Postbetrieb, der hier bis 1865 abgewickelt wurde. Die für umliegenden Landgemeinden bestimmte Post wurde in der Apotheke ausgegeben oder der Apothekenknecht rief die Adressaten sonntags nach dem Kirchbesuch von der hohen Treppe vor der Apotheke aus. War der Empfänger nicht anwesend, nahmen Nachbarn den Brief mit. Trotzdem blieb eingehende Post häufig tagelang im Schaufenster liegen, bis der Adressat sich meldete. 1865 wurde die Post in ein anderes Gebäude verlegt und 1905 ... ![]() ... wurde dieses rote Backsteingebäude als Dienstgebäude der Reichspost errichtet. Bis 1995 war hier der Sitz der Post. ~~**~~ ![]() Die ehemalige Post vom Mönchengladbacher Stadtteil Wickrath. Zu finden in der Poststraße ;). Ein zweigeschossiger, klassizistischer Eckbau mit einem Walmdach. ~~**~~ ![]() Den Ort, in dem dieses ehemalige Postgebäude steht, verbinden viele mit der Post ... wir sind hier in Bethel (Stadtbezirk Gadderbaum in Bielefeld). Die bekannte Briefmarkenstelle der "von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel" ist und war allerdings nicht hier drin, sondern in einem Gebäude in der Nachbarschaft. Diese Stiftungen sind 1867 als Einrichtungen zur Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigen Menschen und von Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen gegründet worden. An ihrem Stammsitz im heutigen Bielefelder Stadtbezirk Gadderbaum sind im Laufe der Zeit zahlreiche Gebäude entstanden, die einen eigenen Stadtteil bilden, darunter das hier gezeigte ehemalige Postamt, heute Botenmeisterei. Das Gebäude des Postamtes wurde um die Jahrhundertwende erbaut. Seine architektonische Erscheinung gilt als ein gelungenes Beispiel für den wilhelminischen–historischen Nutzgebäudebau jener Tage. Postämter dieser Bauart entstanden in allen kleinen, mittleren und größeren Städten. Das alte Postamt ist nun Sitz der Botenmeisterei, einer Bethel-internen Post mit Arbeitsplätzen für kranke und behinderte Menschen. In diesem Haus ist auch noch ein Post-Shop zu finden. ~~**~~ ![]() 1907-1910 wurde dieses Gebäude im Stil des Historismus auf dem Bahnhofsvorplatz von Gelsenkirchen erbaut. In den 1980er Jahren wurde das Gebäude restauriert und einem neuen Zweck zugeführt. Denn seitdem ist dort das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen drin. ~~**~~ ![]() Die alte Post von Drensteinfurt im Kreis Warendorf. Das Fachwerkbürgerhaus wurde 1647 errichtet und hatte für die damalige Zeit eine beachtliche Größe. Zunächst diente es als Lagerhaus und Getreidespeicher. Zusätzlich gab es bereits einen Wohnplatz im Gebäude. Von 1850 bis 1917 diente es als Poststation, dort wurden die Postkutschen und Pferde untergestellt. In den Jahren 1976 bis 1980 wurde es umfassend saniert und wird nun für Ratssitzungen, Trauungen oder Ausstellungen genutzt. ~~**~~ ![]() Und hier ist immer noch die Post drin ... wir sind in Wanne, einem Stadtteil von Herne. 1912-1914 im neoklassizistischen Stil erbaut. Das war Teil 2 einer kleinen Reise zu 12 Postämtern in Nordrhein-Westfalen. Ganz per Zufall bin ich in diesem Bundesland gelandet. Vielleicht mache ich mal irgendwann in einem anderen Bundesland weiter. |