Das ist sie, die Sabine aus Schweden:



Und alles, was ab jetzt kommt, hat die Sabine geschrieben und fotografiert:



8. April

Ich bin also die Sabine.
Aufgewachsen bin ich in dem kleinen Städtchen Fallersleben,
das heutzutage ein Stadtteil von Wolfsburg ist.

Nach meiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
habe ich eine Zeit in Berlin, Bonn und Freiburg gewohnt.
Danach hat mich die Weltstadt mit Herz – ja genau, München –
sieben Jahre lang festgehalten.

Dort habe ich auch meinen Mann kennengelernt
und bin 1978 mit ihm in seine Heimat Schweden gezogen.

Wir wohnen in dem kleinen Ort Bålsta,
ca. 40 km von Stockholm entfernt.

Unsere beiden Söhne sind inzwischen erwachsen und ausgeflogen.
Ich arbeitete seit 18 Jahren bei der schwedischen Kirche,
betreue Kindergruppen und besuche Schulklassen.

Obwohl ich Eis und Schnee liebe,
sehne ich mich so langsam doch nach dem Frühling.
Wir hatten bereits einige warme Tage,
aber jetzt ist es wieder ziemlich kalt und windig.
Morgens darf man immer noch Eis von den Autoscheiben kratzen.
Und wenn ich dann Engelberts herrliche Blumenfotos sehe,
werde ich fast neidisch.

Bei uns blühen mal gerade die Krokusse.
Die Tulpen brauchen noch einige Wochen bis zur Blüte.
Meister Lampe hatte echte Probleme ein Versteck für seine Ostereier zu finden:




Ja, noch sind wir frühlingmässig weit hinter Euch her.
Aber es braucht nur ein paar richtig warme Tage,
dann explodiert hier förmlich alles.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

Viele Grüsse aus Schweden von Sabine


11. April

Heute stelle ich Euch mal das heissersehnteste Frühlingszeichen hier in Schweden vor.
Es sind kleine gelbe Blumen, die jetzt zu tausenden in den Strassengräben
und an Hängen blühen. Bei uns heissen sie tussilago und bei Euch Huflattich.
Sogar die Zeitungen berichten wann wer wo die erste Blume gesichtet hat.



Und eine Frühlingsaktivität anderer Art kann man in den Bootshäfen beobachten.
Ich war am Mälarsee und habe mal nachgeschaut, was sich dort so tut.
Noch sind die Stege einsam und verlassen.



Die Schiffe liegen an Land unter ihren Persenningen.



Aber hier und da wird bereits an einigen Booten gewerkelt und geputzt.
Ich habe mir sagen lassen, dass im Frühjahr eine ganze Menge Arbeit
auf die Bootsbesitzer wartet ehe sie dann die Segel setzen
oder den Motor anschmeissen können.

Tja, letzte Nacht hat es nochmal ordentlich Frost gegeben.
Tagsüber war es zwar sonnig aber kalt.
Irgendwie kann ich nicht recht glauben,
dass wir am Wochenende um die 20 Grad bekommen sollen.
Wir werden sehen ...

Hej då!
Sabine


12. April

Schaut mal was ich im Garten gefunden habe.



 Ja, das ist eine Weinbergschnecke, die immer noch Winterschlaf hält.
Mal sehen, wann sie aufwacht und ihren Kalkdeckel öffnet.
Ich finde das richtig spannend und ausserdem mag ich diese Tierchen.
Nein, nicht als Gourmetfutter sondern im Garten.

Wir haben gewöhnlich recht viele davon und ein Gärtner hat uns mal
dazu beglückwünscht, weil wir deswegen wahrscheinlich
von den Nacktschnecken verschont bleiben.

Ausserdem fressen die Weinbergschnecken lieber welke als frische Blätter
und richten somit also keinen nennenswerten Schaden an.
Vor dem Rasenmähen gehe ich immer eine Runde
und sammle die todesmutigen Kandidaten ein.

Ich habe auch einen Ausflug ins Biberland gemacht.
Den Namen habe ich mir selbst ausgedacht, aber er ist sehr zutreffend.
Vor zwei Jahren haben wir die ersten Spuren entdeckt,
also abgenagte Bäumchen, die nahe am Ufer standen.

Und als ich jetzt im Wald war, habe ich nicht schlecht gestaunt.
 Richtig dicke Bäume haben sie umgenagt.



Ihren Bau haben wir noch nicht entdeckt,
aber es ist möglich, dass er auf der anderen Seite des Sees liegt.
Die Biber selbst habe ich auch noch nicht gesehen.
Vielleicht legen wir uns mal auf die Lauer, wenn es etwas wärmer geworden ist.

Und dort im Wald habe dann auch gleich noch
ein richtig schwedisches Frühlingszeichen für Euch fotografiert.
Die kleinen blauen Blümchen heissen bei uns blåsippa.
In Deutschland nennt man sie Leberblümchen.



Wenn man der Wettervorhersage glauben darf,
wird es die nächsten Tage richtig warm bei uns – bis zu 25 Grad.
Mal sehen, wie sich das anfühlt.
Ich bin ja schon froh, dass jetzt nach der Arbeit
die Sonne noch einige Stunden scheint.

Das war alles für heute. Hej då!


Danke, Sabine, für Wort und Bild und viele interessante schwedische Einblicke :)).