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Auflösung Kirche vom 17. Januar



Ich glaube, dass da einige sehr gespannt sind, welche Kirche das ist
und warum hier ein paar Details anders sind.



1. Wo gehts da links hin ?
2. Warum die Vorhänge ?
3. Wieso dieser Altar, warum das blaue Kreuz ?
4. Was ist das für eine Kugel ?
5. Sind da Folterszenen auf dem Bild ?

Zu 1 ...



... das ist auch ein Vorhang, das ist der Beichtraum.

Zu 2 ... keine Ahnung, was hinter den Vorhängen rechts und links ist.

Zu 3 ... so sieht der Altar genau aus:



Gefertigt aus Sandsteinblöcken vom Kalksteingebirge Tur Abdin
in Nordmesopotamien im Südosten der Türkei.

Der Altar misst 5 × 3,20 Meter und wiegt rund 17 Tonnen.

Das Kreuz ist ein "Kleeblattkreuz", auch Lazaruskreuz oder Brabanterkreuz genannt.

Auch vor diesem Altar kann ein Vorhang zugezogen werden ...



Wir sehen die Kreuzigung und Auferstehung Jesu,
die zwölf Apostel und die vier Evangelisten.

4. Das runde da vorne ist ...

 

... ein Weihwasserspender.

Zu 5 ... das Wandbild rechts zeigt die Steinigung des Stephanus.
Ein Kirchenfenster zeigt ebenfalls diese Szene:



Hier sieht man die Kirche von außen:



Das ist durchaus eine christliche Kirche ... aber nicht
eine normale evangelische oder katholische Kirche.

Die Kirche wurde für eine christliche Minderheit, die heute im Südosten der Türkei,
im nordöstlichen Syrien und im nördlichen Irak zuhause ist, gebaut.

Ich spreche von den Aramäern ... syrische Christen.
Die meisten in Deutschland lebenden Aramäer gehören der syrisch-orthodoxen Kirche an.

Das ist eine solche Kirche ... die St. Stephanus-Kirche in Gütersloh.

Zunächst hat diese Kirchengemeinde ihre Gottesdienste in evangelischen Kirchen gefeiert,
1987 wurde ein Gebäudekomplex erworben und dort ein Gemeindesaal eingerichtet.

Die an den Komplex angrenzende Lagerhalle einer ehemaligen Glaserei
wurde dann zu dieser Kirche umgebaut und 1990 geweiht.

Auf die übliche Ausrichtung des Kirchengebäudes nach Osten hin
musste ebenso verzichtet werden wie auf einen Grundriss in Kreuzform.