Ruheraum



Josef, der Mann von Ingrid/Ile, ist gestern gestorben.


Ingrid/Ile schreibt (Samstag Abend):

Das war selbst dem Palliativ-und Hospizteam und allen anderen nicht bewusst,
morgens, also am Freitag, noch ein "quälendes" Röcheln,
so empfinden WIR es, aber für den Patienten ein ganz normaler Prozess
des langsamen Sterbens.

Ab Mittag dann ein sanftes Atmen, wie, wenn jemand ganz entspannt schläft.

Ich bin hin und wieder aus dem Raum gegangen,
denn man weiß nie, ob die Anwesenheit der Angehörigen
beim Sterben stört oder deren Dabeisein hilfreich ist.

Aber nein, ER hat immer gewartet, bis ich wieder drinnen war.

Als er noch reden konnte, sagte er, es tue ihm unheimlich leid,
mich alleine zurück lassen zu müssen,
er hat sich mehr um mich als um sich selbst gesorgt.

Der gestrige Nachmittag und der heutige Samstag gehörten dann
ausschließlich mir und Josef, ich habe viel geweint,
viel mit ihm geredet, das tröstet ein wenig,
auch wenn es keine Antworten mehr geben konnte.

Einige unserer Nachbarn haben sich von ihm verabschiedet
und mich in ganz liebevoller Weise unterstützt.

Vorhin war der Bestatter da, es war hart,
als Josef dann von seinem Pflegebett im WZ in den Sarg gelegt wurde.

Aber alle guten Engel sind um mich, meine Nachbarin sah die Abfahrt mit dem Sarg
und hat mich auf der Treppe lange in den Arm genommen, gestreichelt und getröstet.

Morgen bin ich zum Frühstück bei ihrer Familie eingeladen,
gegen Abend dann gemeinsam mit einem weiteren benachbarten Ehepaar zum Grillen.

Morgen am Vormittag kommt dann seine Nichte mit Mann,
die beiden sind mir auch seit langem immer bei den häuslichen Rep. u.a. behilflich.

Ich bin so dankbar und erstaunt, wie liebevoll und einfühlsam man sich um mich kümmert
und das wollen sie auch weiterhin tun.