Fotos: Andreas F. Borchert, Looniverse - Lizenz cc by nc nd 3.0

Das ist ein "Guckehürle".

Guckehürle sind kleine Ausgucktürmchen, überwiegend mit einem Satteldach,
die auf dem First auf zwei Dachsparrenpaaren montiert sind
und über eine steile Treppe vom obersten Dachboden aus erreicht werden.

Die Guckehürle sind eine architektonische Spezialität Ulms,
die auf alten Stadtansichten in großen Zahlen zu finden sind.

Wie der Name es nahelegt, dienten die Guckehürle als Ausguck insbesondere für den Fall,
dass es irgendwo brannte oder feindliche Truppen vor der Stadt standen.
Sie sind innen mit Sitzen versehen.

Der früheste Nachweis eines Guckehürles ist von 1430.
Vor der weitgehenden Zerstörung der Ulmer Altstadt im Dezember 1944 sind 43 Guckehürle nachgewiesen.
Bei den Wiederaufbauarbeiten wurden selbst bei Erhaltung der Häuser
zahlreiche Guckehürle entfernt oder nicht wieder aufgebaut,
da auf ihre Erhaltung zu wenig geachtet worden ist
und so sind sie heute selten geworden.