Die Stille

Das Herz – es spürt nun Stille,
die Seele tritt hinzu,
der eigne starke Wille –
er bettet sich zur Ruh.

Man lässt den Lärm verklingen,
die Ruhe zieht sanft ein,
als wenn leis Harfen klingen
entfernt von diesem Sein.

Man ist kein irdisch Teil,
entfernt sich von der Welt,
verliert die Hast und Eil’,
denkt nicht an Ruhm und Geld.

Man spürt jetzt seine Sinne,
erlebt des Lebens Ziel,
auf dass man nur gewinne
sein Ich – man braucht nicht viel.

Das Ganze nun von Zeit zu Zeit
ins Leben einbezogen,
macht unsre Seele klar und weit,
biegt grad – was arg verbogen.

Foto und Gedicht: Klaus Ender