(geschrieben von Maria)

Hach, waren das bewegende, interessante Zeiten in den letzten Tagen. Und heute will ich mal von so einigen Begegnungen mit Mensch und Natur berichten.

Freitag, 3. Juni

Gegen 14.30 Uhr. Maria findet mich im Briefkasten und meint nur: jetzt bist Du da. Kannst ja gleich mitfahren.

War etwas enttäuscht, da sie mich kaum eines Blickes würdigte, und mich - zusammen mit Badematte und Handtuch - in ihren roten Rucksack packte, diesen in den Fahrradkorb stellte und zum Salzachsee strampelte.

Eigentlich hatte sie an diesem Nachmittag vor, den Untersberg zu ersteigen. Die hohen Temperaturen (bei fast 30 Grad kommt dies Masochismus gleich) ließen Maria von diesem Plan abkommen.

An Salzachsee traf sie sich mit einem ihr sehr wichtigen Menschen, der ab Samstag für 4 Wochen in den südamerikanischen Bergen unterwegs sein wird. Sie genoss diese letzten Stunden mit ihm.

Ein Namenskollege von mir sprach sie an, Klaus Eibensteiner, ein Lehrer des Mozarteums (Gesang, Korrepetition), der die Salzburger Commedian-Harmonists am Klavier begleitet. Klaus der 2. ließ sich gemeinsam mit mir ablichten.

Anschließend an das erfrischende Bad schaute sie beim „Hamburger Fischmarkt“ am Bahnhofsvorplatz vorbei.

Wieder zu Hause klingelte das Telefon: „Gehst mit zum Maitanzl ...

... ins Müllner Bräu? Mozarteums-Studenten spielten zum Tanz auf“! So schnell wie sie habe ich noch eine Frau in ein Dirndlwand schlüpfen gesehen. Rauf aufs Radl, Richtung Mülln gestrampelt. Mich nahm sie nicht mit, zu gefährlich meinte sie, wenn ich auf der Tanzfläche bin, sehe ich nicht, was mit Dir passiert.

Aber anschließend hat sie mir erzählt, wie schön es war. Und wie sehr sie das Tanzen, die Musik und diese Atmosphäre genossen hat. Sie lebte so richtig auf.

Samstag, 4. Juni

Nichts mit ausschlafen. 6.30 Uhr Aufstehen, Rucksack packen! Wanderschuhe schnüren, rauf aufs Radl und Richtung Treffpunkt. Trotz angekündigter Schlechtwetterfront und starkem Regen. Diesmal darf ich mit.

Maria ist aktives Mitglied im Salzburger Alpenverein. Heute gehen sie zu fünft „privat“ – d.h., sie vereinbarten einen Termin und fahren Richtung Marktschellenberg und gehen den „Mehlweg“ Richtung Barmersteine.

Der Regen wird immer stärker, beim „Knolllehen“ entscheiden sie sich, über einen anderen Weg nach Marktschellenberg zurückzukehren.

Papa Engelbert, ich wusste nicht, dass Wandern im Regen so schön sein kann. Die Luft ist so klar und tut den Lungen gut. Und weißt Du was: ich bin einem Feuersalamander begegnet!

Und die Mitwanderer waren von mir begeistert und vom „Klausfieber“ angesteckt.

Sonntag, 5. Juni

Schon wieder nicht ausschlafen. Kurz nach 8 mit Rucksack und Radl unterwegs. Maria ersteigt gemeinsam mit Renate, einer Alpenvereinskollegin, den Salzburger Hausberg: den Gaisberg (1288 m). Auch ich darf mit. Gemeinsam gehen sie über die ehemalige Zahnradbahn-Trasse bergwärts. Es ist nicht ungefährlich: die nassen Wurzeln sind rutschig, das Profil der Bergschuhe voller nasser Erde. Oben, am Gipfel, beinahe keine Aussicht: wir sind zeitweise in der Nebelsuppe. Es geht ein saukalter Wind. Maria bereut es, ihre Handschuhe nicht mehr im Rucksack zu haben.

Bevor sie ganz durchgefroren sind, geht es über einen kleinen Steig wieder abwärts.

Papa Engelbert, Du kannst sicher verstehen, dass Maria anschließend sich niederlegte und Schlaf nachholte.

Bin schon gespannt, was noch so alles auf mich zukommen wird.

Montag, 6. Juni

Maria geht arbeiten. Das Wetter ist eher düster. Am Abend besucht sie ein Kraft- und Fitnesstraining im USI. Warum das? Passt doch irgendwie nicht so ganz zu ihr.

Seit bald 20 Jahren hat Maria mit dem linken Knie Probleme (Abnutzungserscheinungen am Knorpel). Durch gezieltes Krafttraining kann sie die Oberschenkelmuskulatur so trainieren, dass diese einen Teil der Arbeit des Knies übernehmen und sie ohne Schmerzen wandern kann.

Fotos traute sie sich keine machen – als einziges „Pummerl“ unter lauter durchtrainierten Frauen und Männern fühlt sie sich da nicht gerade „am Platz“. Ich bin da zwar anderer Meinung – aber Du kennst ja die Frauen, oder?

Maria arbeitet im Sekretariat der Universität und betreut die Musik- und Tanzwissenschaft. Sie fühlt sich sehr wohl.

Dies ist der Ausblick von ihrem Arbeitsplatz auf die Wiesen von Freisaal:



Und die Festung Hohensalzburg sieht sie auch:

Dienstag, 7. Juni

Am Abend Yoga bei Janaki im Frauengesundheitszentrum Isis.

Janaki ist Maria’s liebste Yoga-Lehrerin und fühlt sich in und nach diesen Stunden einfach sauwohl – auch wenn sie immer woanders einen Muskelkater hat. Ganz angenehm empfindet sie, dass in jeder Stunde andere Stellungen gemacht werden.

Es ist schön für Maria zu sehen, wie beweglich sie durch die Yoga-Übungen wird. Sie hofft auch, dass diese körperliche Beweglichkeit auf die ‚geistige’ Ebene übergeht, und sie nicht mehr alles so eng sieht, wie zuvor.

Donnerstag, 9. Juni

Salzburger Bauernmarkt, die Schranne rund um der Andräkirche.

Ein Fest für die Augen – und den Gaumen.

Trotz Umweg kauft Maria wöchentlich gerne dort ein.



Samstag, 11. Juni

Private Alpenvereinswanderung auf den Ochsenkopf. Gemeinsames Singen am Gipfel. Wir sind zwar noch nicht so ganz eingesungen, es hört sich aber nicht schlecht an.

Die ersten stengellosen Enzian blühen



Am Vorgipfel serviert Inge ihren selbst gemachten Karsbader Oblatenkuchen, mmhhh, der schmeckt



Und hier noch ein Bild von der Maria:



Ja, und dann eine Woche später ... am 18. Juni ... da passierte etwas ganz besonderes ... ich muss aber erst noch die Bilder sortieren. Ich melde mich also bald wieder :)).

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