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Es war eine strahlende Mondnacht ... ach nee ... nicht ganz.
Es war einer jener Tage, die man Sonntag nennt ... ach nee ... fangen wir
früher an.
Es war Samstag Abend.
Der 19. März 2005.
So gegen 10 ins Bett ... genau, das wäre vernünftig.
Dann gäbe es noch 8 Stunden Schlaf und ich bin putzmunter am Sonntag
Morgen.
So langsam wurde ich nervös ... ein bisschen wegen des Treffens ...
ein bisschen mehr, weil ich die Sendung für Montag noch nicht fertig
hatte.
Also war es auf einmal 1 Uhr früh am Sonntag Morgen.
Mehr fiel ich ins Bett, als ich mich legte.
Ich murmelte in mein Kopfkissen "und jetzt: schneller schlafen"
Lange murmelte ich diesen Satz, allerdings ohne beim Murmeln
einzuschlafen.
Mein Murmeln wurde matt, der Schlaf kam zögerlich.
Bunte Bilder zwischen PC und Internettreffen tanzten in mir.
Müdigkeitswolken ließen sich auf die tanzenden Bilder fallen.
Bis auf einmal dieses grässliche Geräusch mein Ohr erreichte.
Bösartige Schallwellen ließen mich auf den Verursacher schlagen.
Das nennt man "Nachweckfunktion" ;)).
Irgendwann wusch ich den blöden Kerl im Badezimmerspiegel.
Der sah aus, als wenn's ihm nicht gut ginge.
Doch es half alles nichts, da musste ich nun durch.
Schließlich hatte ich das Treffen angezettelt ;)).
Außerdem kommt doch der Jürgen gleich.
In meinem Kopf detonierten die Fragen "hab ich auch nichts vergessen".
Gefolgt von der inneren Stimme "fängste wie immer Minuten vorher an, durch
die Wohnung zu rennen".
Ringelingeling ... Jürgen ist da.
Ich sage ihm "hallo" und frage mich 27mal, was ich alles mitnehmen muss.
Danach vermute ich 28mal "irgendwas haste bestimmt vergessen".
Ich frage Beate "hamma alles".
Sie sagt "ja".
Ich sage "ich hann bestimmt was vergess".
Sie sagt "nee".
Ich fahr los ... in mir ist es angespannt. Aber doch ruhig.
Schließlich bin ich ein kleines Cleverle.
Ich habe mich programmiert, dass um 8 Uhr losgefahren wird.
Da wir nur eine Stunde Fahrt haben, wären wir um 9 dort, also eine halbe
Stunde zu früh !!
Da wir, vor allem ich, wie immer nicht rechtzeitig fertig werden,
war es Sonntag Morgen ... nicht 8 ... wie geplant ... sondern 8.30 Uhr.
30 Minuten zu spät ... aber dank ... Cleverle ... genau richtig, um 9.30
dort zu sein.
Hach ... bin ich guuud :)).
Erste Konversation auf der Autobahn wird unterbrochen durch Beates Satz
"mer hann doch was vergess".
Die Konversation erstirbt, die Panik wird geboren.
"Was" frage ich mit Zittern in der Stimme.
"Das Handy" erhalte ich Antwort.
Nun drehen sich meine Gedankenrädchen und kommen zum Schluss,
dass das Handy mit zum Wichtigsten gehört, wenn man sich mit so vielen
Menschen trifft.
Kurzer, schmerzvoller Entschluss, die nächste Autobahnabfahrt wieder
runter zu fahren,
zu wenden und dann wieder nach Hause, um das Handy zu holen.
20 Minuten später sind wir dann wieder dort, wo wir schon einmal waren.
Um die Erkenntnis reicher, das wir zu spät kommen werden.
Und ich verwünscht, gelyncht, geteert und gefedert.
Meine Gedanken wurden nicht heller, als wir feststellen, dass das Handy
bereits verwunschen war.
Es meinte, es sei nicht geladen und alles andere als funktionsfähig.
So waren wir also "mit" Verspätung und "ohne" Handy unterwegs.
Das ist ja mal ein richtig gelungener Start in den Tag ;).
"Mein Gott, die warten alle"
"die werden sauer sein"
"was die wohl denken"
ja ... solche Sätze fand ich in mir.
Derweilen in Mannheim (danke Euch für die zur Verfügung gestellten
Bilder):
da stehste rum und wartest ... Zuhause könnteste liegen ...
iss ja mal wieder voll ätzend ... alle sind da ... nur einer nicht ...
tja ... was soll ich machen ... der scheint uns zu versetzen ...
Dabei war eben noch die Freunde ungetrübt, als Gise und Matze ankamen:
Nun sind wir fast komplett.
Es fehlt nur noch der Engelbert.
Und der fehlt
Und fehlt.
Und komm nicht.
Und die Uhr zeigt das Drama an:
9.56 Uhr.
Engelbert ist immer noch nicht da.
Mannheim schafft es, an diesem bedeckten, kühlen Morgen gerade noch ...
... das es nicht vor Enttäuschung zu regnen beginnt.
Auch die Gesichter der Wartenden sind noch trocken, aber in
Frustheulwartestellung.
Doch da ... oder ?? ... nee ... oder doch ...
du ... das könnt er sein ...
nee ... ich weiß nicht ...
hmm ... vielleicht ...
du ... doch ... das ist er ... oder nicht ... oder doch ...
hey, das isser ...
jaaaaa ... er kommt ...
ja ... das isser ... dieses späte, aber freudige Ereignis muss ich
festhalten ...
Derweil in Blickrichtung der Damen und im Focus des Herrn ... senkt jemand
schuldbewusst sein Haupt ...
... oder ist es der Papst, der gleich den Boden küsst.
Nee ... nicht ganz ... er macht, was er immer macht ;))
Er scheint nervös.
Er weiß genau, was los ist.
Er hat Gewissensbisse XXL.
Identisch mit der Kleidergröße *gg*.
Er ist so verzweifelt, dass er sogar die Steine, auf denen er läuft,
fotografiert
Er scheint ... irgendwie mit der Situation nicht zurecht zu kommen.
Denn genau das wollte er vermeiden.
Der Herr wollte der Erste sein und alle Eintreffenden der Reihe nach
begrüßen.
So kann man sich viel besser merken, wer wer ist.
Doch nun ... warten über 20 Menschen darauf ... sich geschlossen auf ihn
zu stürzen.
Man stelle sich vor: alle begrüßen sie ihn mit
"na endlich"
"bist aber spät"
"wo bleibste denn"
"wir warten schon üüüber eine halbe Stunde"
Der Herr verkraftet das nun nicht mehr und fällt in ein kurzes Delirium
Die Frau neben ihm ist da pragmatischer und rechnet mal schnell aus,
wie viele Minuten Verspätung es genau sind
Doch ... oh Mannheimer Wunder ... der Herr fängt sich wieder ... sagt zu
sich
"jetzt ganz stark sein"
und blickt nach vorne:
Da sind sie.
Die fast Erfrorenen (6 Grad waren es).
Gleich wird er ihnen gegenüber stehen.
Gleich werden 20 Menschen ... 20 versetzte Menschen wohlgemerkt ... ja,
was werden sie tun ??
Werden sie ihn begrüßen ??
Aber erst, nachdem sie ihn beschimpft haben ??
Werden sie ihn umarmen ??
Mit oder ohne Ellenbogencheck ??
Oder werden sie ihre Freude (siehe die kleinen Bilder oben) bewahrt haben
??
Viele Fragen ... die mit Sicherheit in Folge 2 (die es morgen schon gibt)
aufgelöst werden :)).
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