Es war der 25. April ... Hänselrühm war 17 Jahre alt und hieß damals noch Prinzessin Eugenie. Nicht gerade ein schöner Name für ein junges Mädchen, aber ihre Großmutter hieß auch so und hatte sich auf dem Sterbebett gewünscht, dass ihre erste weibliche Enkelin auch so heißen möge. Und so geschah es.

Es geschah aber auch, dass dieser Apriltag ein richtig schöner Frühlingstag war und Eugenie ein langen Spaziergang machte ... zuerst durch den Wald, und dann an der Uur, diesem an sich lieblichen Bach, entlang. Er floß schneller als sonst, denn in den Bergen hatte die Schneeschmelze eingesetzt und da steigt der Wasserpegel immer deutlich an ... und das Rauschen auch, denn dort, wo die Prinzessin gerade war, lagen einige Steine im Bach, so dass das Wasser lustig tanzend verwirbelte.

Eugenie war ganz fasziniert ... von den ersten Blumen in der Wiese ... dem frischen Grün ... und von dem rauschenden Bach ... so dass sie gar nicht bemerkte, dass am anderen Ufer des Baches inzwischen eine kleine Jagdgesellschaft vom nahen Gut Zollerstock angekommen war.

Ein älterer Herr rief über den Bach "hallo, schönes Fräulein, wie heißen wir denn?" ... und glaubte, dass Eugenie auch zu ihm hinschaut. Aber sie schaute nur in diese Richtung, sah aber nur den Bach, die kleinen Stromschnellen und die Blumen am Ufer. Denn wenn die Prinzessin etwas besonders schön findet, dann vergißt sie die Welt um sich und bekommt nichts anderes mit.

Im gleichen Moment, als der Herr "wie heißen wir denn" rief ... rief auch Eugenie etwas ... Worte, die ihr Leben ändern sollten ...