Der Heilige Abend / Weihnachten früher und heute
Anne M. erzählt:
Ich bin Jahrgang 1962, mein
einziger Sohn Jahrgang 1995,
studiert in München Medizin, kommt am 23.12.23 hoch nach OWL/ Bielefeld.
Heiliger Abend früher:
Mit meinem Sohn zu den (Groß-)Eltern
ins Eigenheim,
im Garten Platz für Schneemann + Frau, Schneeballschlacht, Schnee-Engel.
Teutoburger Wald vor der Tür, ausgiebige Schnee-Spaziergänge,
Kurzurlaube im Harz, längere in den Dolomiten.
Große Weißtanne, traditionell geschmückt an Heiligabend mit bunten
Kugeln,
Bienenwachskerzen und Silber-Lametta.
Abendessen: Nudelsalat mit + ohne Würstel, Lachs, feiner Aufschnitt,
Käseplatte, (Zwiebel-)Baguette und Pumpernickel.
Schwarzer Tee mit Rum.
Bescherung im Anschluss:
Der Bielefelder Kinderchor von der CD.
Alles strahlt, auch der Baum.
Geschenke liebevoll verpackt, immer! ein Buch dabei. Oder zwei.
Die süßen Teller mit allem, was das Herz begehrt,
für mich seit Jahren Trockenfrüchte und Nashi-Birne anstatt Apfel (wg
Allergie).
Selbst gebackene Kekse und große Lübecker Marzipanbrote für jeden.
Meine Eltern stammen aus Ostpreußen, das Synonym für Gastfreundschaft
und Großzügigkeit.
Geldgeschenke von den (Groß-)Eltern zusätzlich zu Kleinigkeiten,
die mit Liebe ausgesucht und verpackt wurden.
Ein Weihnachtsbrief von meinem Sohn.
Sehr lieb und rührend und wird aufbewahrt.
1. Feiertag: Traditionell Essen gehen im Hotel-Restaurant (Vater und der
Hotelier sind Duzfreunde).
Puzzle und Lego.
Lesen und Knabbern.
Daheim sein.
Heiliger Abend heute:
Mein Sohn hatte am Heiligabend 2022 exakt 2.5 Stunden Zeit für mich am
Vormittag,
um in der Finca BarCelona zum Brunch zusammen zu kommen.
Seine aktuelle Freundin hat keine Zeit.
Er kommt danach noch mit zu mir und nimmt seine Geschenke-Tüte mit.
Meine Eltern sind 2019/2020 verstorben, das Haus wird verkauft.
Ich verbringe den HeiligAbend mit einem langen einsamen Spaziergang,
einem guten Buch - selbst gekauft - und Tee mit Rum.
Telefoniere mit meiner Tante in der Schweiz, am Zürichsee.
Sie ist die jüngste von 4 Schwestern und als Einzige noch da aus dieser
Generation.
Sie und meine Mutter haben sich innig geliebt.
Ich überstehe die Nacht mit Kleenex und Baldrian und fahre am 1.
Weihnachtstag zum Grab.
Danach gibt es eine Einladung zu meiner Freundin zum
Weihnachtsfrühstück.
Meinen Sohn und dessen Freundin sehe ich am 2. Feiertag spät
nachmittags,
als sie mich abholen zu einem gemeinsamen Restaurantbesuch mit ihrer
Familie.
Schön ?
Na ja.
Dieses Jahr hat mein Sohn mich schon im Vorfeld gefragt, wie ich mir den
HeiligAbend wünsche/vorstelle.
Hab ich was gemurmelt von den "Abend" zusammen verbringen,
egal, ob im Restaurant oder daheim.
Mal sehen, wie es wird.
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