Vaters große Reise 1944

Folge 7









Gerlinde schreibt dazu:

 Zwischen dem 1.4. und 21.4. hat sich offenbar einiges verändert,
von dem wir aber nichts direkt erfahren.

Urlaubstage daheim – es war eine Wohltat für den jungen Grenadier
und weckte seine Lebensgeister.
Sicherlich gab es viel zu erzählen mit den Eltern
und auch manches Treffen mit den Mädels im Heimatort.

Dass er an der letzten Bataillonsübung nicht teilnehmen konnte,
scheint ihn immer noch zu ärgern ... darum freut er sich auch jetzt:
"... haben wir Bataillonsübung, diesmal mit Grenadier G...."

Ich habe nachgeschlagen, was ROB oder auch RUB bedeutet hat:
Reserve-Offizier-Bewerber oder entsprechend Reserve-Unteroffizier-Bewerber.
Es war eine Ausbildung für Soldaten, die nur während des Krieges
als Unteroffiziere oder Offiziere eingesetzt werden sollten.
Danach würden sie nicht mehr zum Heer gehören.

Die Berichte lesen sich auch jetzt noch heiter und interessant;
sicherlich auch, um daheim die Eltern und die Schwestern nicht unnötig zu beunruhigen.

Vielleicht war Vater bei all dem auch klar, dass diese Post "Kriegspost" war
und daher einer gewissen Zensur unterlag.
Wenn ein "Feind" diese Post in die Finger bekam, durfte der nichts Wichtiges darin finden!

Weil wir gerade dieser Tage besonders an Sophie Scholl erinnert werden,
sie war zu dieser Zeit für Vater eine völlig Unbekannte.
Später würde er mit Hochachtung von ihr, ihrem Glauben und Einsatz erzählen.
Aber soweit ist er im Mai 1944 noch nicht.



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